25:00.
Choir SATB
Soloists S and B
Organ only or organ with string orchestra (or string quartet)
2. Teil: Adagio (Ps 42, 6)
3. Teil: Allegretto (Ps 42, 7-8)
4. Teil: Moderato (Ps 42, 9-11)
5. Teil: Adagio (Ps 42, 12)
About
First performance: October 2017. Franziskanerchor and Singkreis Maihof, Ulrike Grosch and Lorenz Ganz, directors.
Commissioned by the Catholic Churches Lucerne to All Souls’ Day 2017
The 42nd Psalm could be seen as a personal lament of a man’s longing – he laments the supposed absence of God and longs for his nearness. The text can thus also be divided into two verses, with verses 6 and 12 as refrain. The second verse becomes increasingly dramatic as the lamentation for God’s reproach increases. Always inspired by the content of the text, my setting is guided by this natural division of the text. The first two longer movements depict the lamentation of the psalmist, and above all in the first movement the music oscillates between gloom by the supposed absence of God and euphoria in his promise and goodness.
The second movement is entirely dedicated to the refrain. After an unsteady and troubled beginning, the soul of the psalmist gains new strength and confidence, in which “waiting for God” is at the very centre.
The soloists begin the ” indictment ” of God in the third movement. The psalmist is in deep distress, he must let the fate, the ” raging of thy water ” pass over him. Here, too, the music is restlessly rhythmic and sometimes dissonant.
Out of this distress he implores and sings in the fourth movement to the “God of my life”. But despite the increasing certainty of God’s faithfulness, the questions of the psalmist remain and he is fully exposed to the contempt of his enemies. Dramatically the music accompanies his accusation “Why did you forget me?” and the calls of his despisers “Where is your God now?” At the end of this sentence, however, his faith remains unshakeable and he ends on a trusting and reconciling repetition of the call to the “God of my life”.
The last movement and repeated chorus reminisce parts of the second movement. But the psalmist, and thus the music, have undergone a transformation. The encounter with God is no longer just waiting for God to intervene. The waiting for God, his Saviour, is now proclaimed more and more emphatically. His insight that through his encounter with God he will receive the faith and power that will make him survive even in the midst of continuous, hostile challenges and doubts will prove itself in the end and f
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Preview Score
Text
1 [Für den Chormeister. Ein Weisheitslied der Korachiter.]
2 Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.
3 Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen?
4 Tränen waren mein Brot bei Tag und bei Nacht; denn man sagt zu mir den ganzen Tag: «Wo ist nun dein Gott?»
5 Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar, mit Jubel und Dank in feiernder Menge.
6 Meine Seele, warum bist du betrübt und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.
7 Betrübt ist meine Seele in mir, darum denke ich an dich im Jordanland, am Hermon, am Mizar-Berg.
8 Flut ruft der Flut zu beim Tosen deiner Wasser, all deine Wellen und Wogen gehen über mich hin.
9 Bei Tag schenke der Herr seine Huld; ich singe ihm nachts und flehe zum Gott meines Lebens.
10 Ich sage zu Gott, meinem Fels: «Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich trauernd umhergehen, von meinem Feind bedrängt?»
11 Wie ein Stechen in meinen Gliedern ist für mich der Hohn der Bedränger; denn sie rufen mir ständig zu: «Wo ist nun dein Gott?»
12 Meine Seele, warum bist du betrübt und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.
Deutsch
INFO
Uraufführung: Oktober 2017. Franziskanerchor und Singkreis Maihof, Ulrike Grosch und Lorenz Ganz, Leitung.
Auftragskomposition der katholischen Kirchen Luzern zu Allerseelen 2017
Den 42. Psalm könnte man als persönliche Sehnsuchtsklage eines Menschen betrachten – er beklagt die vermeintliche Abwesenheit Gottes und sehnt sich nach seiner Nähe. Der Text lässt sich damit auch in zwei Strophen gliedern, mit den Versen 6 und 12 als Refrain. Die zweite Strophe wird dabei zunehmend dramatischer als sich die Klage zur Anklage Gottes steigert. Immer vom Inhalt des Textes inspiriert, lässt sich meine Vertonung von dieser natürlichen Aufteilung des Textes leiten. Die ersten zwei längeren Sätze schildern das Klagen des Psalmisten und vor allem im ersten Satz schwankt die Musik zwischen Bedrücktheit durch die vermeintliche Abwesenheit Gottes und Euphorie in seine Verheissung und Güte. Der zweite Satz ist ganz dem Refrain gewidmet. Nach einem unsteten und aufgewühlten Anfang gewinnt die Seele des Psalmisten neue Kraft und Zuversicht, in der das «Harren auf Gott» ganz im Zentrum steht.
Die Solisten beginnen die «Anklage» Gottes im dritten Satz. Der Psalmist ist in tiefer Not, das Schicksal, das «Tosen deiner Wasser» muss er über sich ergehen lassen. Die Musik ist auch hier ruhelos rhythmisch und stellenweise auch durchaus dissonant. Aus dieser Notlage heraus fleht und singt er im vierten Satz zum «Gott meines Lebens». Aber trotz der sich vergrössernden Gewissheit an die Treue Gottes bleiben die Fragen des Psalmisten bestehen und er ist der Verachtung seiner Feinde voll ausgesetzt. Dramatisch untermalt die Musik seine Anklage «Warum hast du mich vergessen?» und die Rufe seiner Verächter «Wo ist nun dein Gott?». Am Ende dieses Satzes bleibt sein Glaube aber unerschütterlich und er endet auf einer vertrauensvollen und versöhnlichen Repetition des Rufes an den «Gott meines Lebens». Der letzte Satz und wiederholte Refrain reminisziert Teile des zweiten Satzes. Der Psalmist, und damit die Musik, haben aber eine Wandlung durchgemacht. Nicht länger nurmehr auf ein Eingreifen Gottes wartend wird nun die Begegnung mit Gott wesentlich. Das Harren auf Gott, seinen Retter wird nun immer emphatischer proklamiert. Seine Einsicht, dass er durch die Begegnung mit Gott den Glauben und Kraft empfangen wird, die ihn selbst inmitten fortdauernder, feindlicher Anfechtungen und Zweifeln bestehen lässt, wird sich zum Schluss bewähren und beendet das Werk hoffnungsvoll und zuversichtlich.
Performances
• October 2017. Franziskanerchor and Singkreis Maihof, Ulrike Grosch and Lorenz Ganz, directors.